Ich muss gestehen, dass ich immer überglücklich bin, wenn die hysterische Vor-Weihnachstzeit vorbei ist und die Feiertage näher rücken. In ein paar Tagen ist es wieder soweit. Ich werde das Fest der Liebe und Heiterkeit, höhö, in der Schweiz bei meiner Familie verbringen. Die Sterne, der Mond und mein Hormonhaushalt werden schlecht stehen, das ist leider glasklar, mein Mann schiebt schon jetzt große Panik.
Zum Glück sprechen mein Mann und ich über alles Wichtige und finden oft eine Lösung. Von meinem jahrelangen Coaching habe ich gelernt, dass ich meinen Alltag designen und Urlaub oder Feiertage in eine erhebende Richtung weisen kann.
1. Im Vorwege Probleme ansprechen
Ein gescheiter Blick in den Kalender verrät mir, dass am 2. Januar Vollmond sein wird. Bedeutet für mein Umfeld, dass es sich die Tage vorher warm anziehen muss, denn auf Vollmond reagiere ich immer sehr gereizt. Dazu werde ich auch noch meine Tage bekommen, wenn ich schon mal dabei bin, über anstehende, äh, Probleme zu sprechen.
Es ist äußerst ratsam, als Frau immer wieder zu schauen, in welchem Zyklus man sich befindet. Ich gehöre nämlich zu den Damen, die hormonell eine Woche vorher zur Furie werden. Nicht immer, aber an Feiertagen und Urlaub besonders gern ausgeprägt, wenn alle aufeinander hocken. Es ist gut, darüber zu sprechen, denn so kann ich im Voraus für mich sorgen und keiner fühlt sich auf den Schlips getreten, wenn ich nicht so entspannt reagiere wie sonst.
Ab und zu trifft man bei Familienfeiern (das wird bei mir zum Glück nicht der Fall sein) auf schwierige Menschen, die einen die Knöpfe nur durch ihre bloße Erscheinung drücken. Auch da ist es äußerst hilfreich, sich vorher Gedanken darüber zu machen, wie man diese Begegnung mit Grazie und Zuversicht übersteht.
2. Zu den eigenen Bedürfnissen stehen
Ich benötige meinen Freiraum. Wenn ich irgendwo zu Besuch bin, muss klar sein, dass ich einen Rückzugsort habe, den ich bei Bedarf nutzen kann, ohne mich rechtfertigen zu müssen. Mein Mann und ich sprechen vorher ab, egal, ob Sommerferien oder Feiertage, was wir brauchen und uns von dieser Zeit zusammen wünschen. Das schreiben wir uns dann auch auf und erinnern uns bei Schieflage daran. Mit den Kindern machen wir das mittlerweile genauso. Jeder kommt dadurch auf seine Kosten und die Bedürfnisse werden geachtet. Dann entstehen auch keine Missverständnisse oder Streit.
3. Erwartungen herunterschrauben
Je höher die Erwartungen gesteckt werden, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass etwas in die Hose geht. Du kannst nicht wirklich alles durchplanen, Perfektion wird überbewertet. Bleibe auf jeden Fall flexibel. Ein Grundgerüst ist hervorragend, alles andere muss sich auch entwickeln dürfen.
4. Intention
Wie möchtest du dich an Weihnachten fühlen, wie sollen sich andere um dich herum mit dir fühlen? Was kannst du dafür tun, dass es in eine erhellende Richtung geht? Vielleicht lässt sich nicht alles umsetzen, aber wenn du im Herzen eine Intention setzt, wird es sicher ein Stück weit friedlicher.
5. Streite nicht ums Essen
Du ernährst dich vegan und bringst Weihnachten dein Tofuschnitzel mit? Alle anderen werden an einem Gänsebein knabbern? Das ist wirklich nicht optimal, aber wenn du dich entscheidest, auf die Feier zu gehen, dann bleibe bei dir und fange keinen Streit an, auch nicht, wenn du gehänselt wirst. Höre auf, dich zu rechtfertigen. Gehe mit gutem Beispiel voran. Meine Erfahrung ist tatsächlich, dass alle anderen, die Fleisch eingeplant hatten, sich auf mein Essen stürzen oder zumindest kosten. Somit ist die Inspiration liebevoller und wer weiß, vielleicht wollen alle anderen Gäste im nächsten Jahr dadurch auf Fleisch verzichten…
Sprich mit deinen Liebsten über die Gestaltung der Feiertage. Macht einen Plan, der euch einfach nur eine Richtung geben soll. Wenn du Weihnachten allein feierst, zögere nicht, dir auch dein perfektes Weihnachtsfest zu kreieren, sodass du dich von dir selbst umarmt und geliebt fühlst.
#hellyes
Madhavi
© Anna Wassmer