Nach dem außerordentlichen Erfolg der Atman-Ausstellung, die im letzten Jahr in der Malzfabrik in Berlin stattfand, und tausende Besucher berührt hat, ist nun mit Brahman das Gesamtkunstwerk von Bernd Kolb erschienen. Die Brahman-Ausstellung präsentiert seit dem 01.06. bis zum 30.09.2017 in den historischen Räumen der Malzfabrik Berlin auf über 3.000 Quadratmetern 16 riesige Portrait-Fotografien von Gesichtern in meditativen Momenten höchsten Gewahrseins.
Bernd Kolb machte sich vor fünf Jahren auf die Spurensuche nach den Quellen der ältesten dokumentierten Weisheitslehren. Dabei traf er die vielleicht letzte Generation von Menschen, die noch im natürlichen Bewusstsein tiefer All-Verbundenheit leben. Das Außergewöhnliche an diesen Bildern ist die spürbare Nähe zwischen dem Fotografen und seinem Gegenüber, die man nicht nur sehen, sondern auch selbst erfahren und fühlen kann. Ein Kunstwerk mit magischer Anziehungskraft, das tief im Innersten berührt.
Zusätzlich zu den imposant inszenierten und in fast absoluter Dunkelheit aus sich selbst zu leuchten scheinenden Exponaten hat Bernd Kolb diesmal eine klangliche Dimension in seine Installation einbezogen.
Der legendäre amerikanische Komponist und Sound-Pionier Robert Rich arbeitet seit 40 Jahren mit dem Einfluss von Klang auf Bewusstseinszustände und intensiviert mit seinem Werk symphonisch die Brahman-Erfahrung. Mit dieser künstlerischen Kollaboration entstand die perfekte Symbiose, um in das intensive Erleben von Brahman noch tiefgehender einzutauchen.
Die Klänge selbst kommen aus 30 Naturschallwandlern, eine Art Kugel-Lautsprecher, die wie in der freien Natur ein durchgängiges räumliches Sound-Hologramm erzeugen. So werden die neun Erfahrungsräume auf mehreren Ebenen von Schwingung durch utet. Die Ausstellung ist damit ein meta-sinnlicher Erfahrungsraum, der alle gedanklichen Vorstellungen über unser Selbstbild sprengt.
Der wahre Wert des Menschseins ist in erster Linie dadurch bestimmt, in welchem Grad und in welchem Sinn er zur Befreiung vom Ich gelangt ist.« Albert Einstein
Worum geht es bei Brahman?
Es ist nur schwer in Worte zu fassen. Man muss es selbst erleben. Der renommierte Hirnforscher Prof. Gerald Hüther, der mit einem Gastbeitrag auch im neuen Brahman-Buch vertreten ist, beschreibt es so: „Was sind das für faszinierende Aufnahmen. Ich schaue in diese Gesichter und begegne darin etwas, das mich mit diesen mir völlig fremden Menschen auf tiefste Weise verbindet. So beginne ich zu begreifen, was Menschsein wirklich bedeutet.“
Das intensive Eintauchen in die Gesichter der weisen Männer und Frauen Asiens ist eine Reaktion, ein Spiegel für den Betrachter, eine Begegnung mit unserem inneren Selbst.
Brahman ist eine seelische Erfahrung. Ganz im Sinne des eigentlichen, uralten Begriffs aus den Veden, die Bernd Kolb mit seinem Werk in die Moderne übersetzt: Es ist die Selbst-Erkenntnis, dass wir als Menschen mehr sind, als uns der reine Verstand zu denken befähigt. Das Eins-Sein des wahren Selbst (Atman) mit dem Einen (Brahman). Diese uralte, tiefe Einsicht beschreibt die All-Verbundenheit alles Lebendigen in der Natur.
Es ist eine neue, für jedermann leicht zugängliche Art von Meditation, die tief berührt. Es ist ein Kunstwerk, das uns in einer von Äußerlichkeiten geprägten Welt an etwas Wichtiges erinnert und uns wieder zurück ins Mitgefühl, in unsere innere Mitte, in die Tiefe unseres Seins führt.
Unbedingt diese wundervolle und inspirierende Ausstellung besuchen und dafür Zeit mitbringen. Es lohnt sich, versprochen!
#svaha
Madhavi
© Bernd Kolb