Ich habe neulich über mein erstes Jahr in Berlin nachgedacht und darüber, was sich so verändert hat. Mir fehlt eindeutig die Ruhe. Was aber weniger an Berlin liegt, sondern eher damit zu tun hat, dass ich mitten in einer Einkaufsmeile wohne, die gefühlte 24 Stunden unter Beschuss steht.
Ich arbeite daran, etwas Neues zu finden. Doch wollen wir uns nichts vormachen: Das ist in Berlin kein Spaziergang. Dann ist mir aufgefallen, dass ich viel weniger in der Küche stehe als in Hamburg. Kochen, oder mich einfach nur mit Nahrung zu beschäftigen, hat mich bisher immer geerdet und runtergebracht. Früher stand ich den halben Tag in der Küche, habe gewerkelt und war im 7. Himmel, wenn ich etwas Leckeres zustande bekommen habe.
Ich war aber in letzter Zeit null inspiriert. Ein Workshop musste her, damit ich mal wieder in Gang komme. Da kam mir die Cooking Session mit Sarah Britton von dem Food Blog My New Roots mehr als recht. Also flog ich letzte Woche nach Amsterdam. Was für eine prächtige Stadt!
Der Workshop fand in einem lichtdurchfluteten Studio statt, mit sehr angenehmen Menschen. Ich mag es ja, wenn alles sehr gut organisiert ist. Es gab selbst gemachte Getränke, einen Platz auf der Couch und eine sehr entspannte Atmosphäre, was will man mehr.
Sarah redete nicht viel um den heißen Brei herum, es ging gleich zur Sache. Und zwar zackig. Wie lustig und natürlich sie ist. Der Fokus: Wie man durch verschiedene Gewürze mehr Pfiff ins Essen bringt. Auf dem Plan standen folgende Leckereien: gepfefferte Chocolate Chip Cookies, Kokosnuss-Ingwer-Bohnen Suppe, Karotten-Kümmel Cracker, Sesam-Guacamole, geröstetes Walnuss-Dressing, Linsen-Salat und Karotten-Pickles. Alles Rezepte aus ihrem neuen Buch, das ich euch sehr empfehlen kann. Ich hantiere jetzt wieder mehr mit Gewürzen herum, sexy Kümmel ist derzeit mein bester Begleiter.
„Go wild, be on holiday every day!“
Ich habe eigentlich so viel zu erzählen von dem Workshop, kann es aber nicht wirklich in Worte fassen. Total inspirierend und bereichernd. Ich hätte noch ein paar Tage so weitermachen können. Ich musste aber danach schnell zum Flughafen eilen, viel Spielraum gab es nicht. Das nächste Mal bleibe ich auf jedem Fall über Nacht, ich habe mir schon dieses Hausboot auserkoren. Ein Träumchen!
Der Workshop war großartig. Manchmal braucht man eben einen kleinen Schubser, um wieder loszulegen, nicht?
P.S. Sarah Britton wird im Herbst nach Deutschland kommen, um ihr Buch in deutscher Übersetzung vorzustellen. Wer weiß, vielleicht gibt es dann auch eine Cooking Session?
14 Comments
Susi
17. Juni 2015 at 15:36das sieht traumhaft aus!!!
Madhavi Guemoes
17. Juni 2015 at 16:07Es war fantastisch! Wenn sie nach Deutschland kommt, musst Du unbedingt hingehen!
daniela
17. Juni 2015 at 17:57Danke für diesen Beitrag … der ist inspirierend in sich … tolle Fotos .. tolle Ideen .. und selbst Amsterdam weckt in mir Erinnerung – welch FREUDE dein Buchstaben in mir tanzen ließen, liebe Madhavi …….
Herzensgruß aus Tirols Bergen … Daniela
Linda
17. Juni 2015 at 18:56Das sind tolle Fotos! Die Erscheining des Kochbuchs in deutscher Fassung behalte ich mal im Auge. Danke für den Artikel und die Inspiration (auch was eine Unterkunft in Amsterdam anbelangt :o) )
Madhavi Guemoes
17. Juni 2015 at 19:29Danke Daniela, wie sieht´s aus in den Tiroler Bergen, habt Ihr schon Sommer?
Silja
17. Juni 2015 at 19:48OH wie liest sich das toll!! Hoffe sehr dass sie sowas nochmal macht. Bin angefixt und find ihre Seite sowieso so toll. Schöner Artikel du Liebe. Er inspiriert aus der Ferne. Ganz liebe Grüße
Madhavi Guemoes
17. Juni 2015 at 19:59Das freut mich riesig, Silja! Sie ist echt toll! Liebe Grüße, Madhavi
Madhavi Guemoes
17. Juni 2015 at 20:00Das Hausboot will ich unbedingt mal mieten. Amsterdam ist richtig klasse, hätte ich gar nicht vermutet. Grüße, Madhavi
anie
18. Juni 2015 at 3:41Ich bin fast ein bisschen neidisch! Nein, ich bin neidisch. 😉
Die Frau ist mein Food Guru. Leider habe ich es noch nie geschafft sie persönlich zu treffen…
Camilla B.
18. Juni 2015 at 16:19Die Bilder sind wundervoll und das was ihr da gezaubert hat klingt traumhaft lecker. Gewürze sind wirklich was tolles und ich sollte mich unbedingt mal trauen ein wenig mehr herum zu experimentieren.
Ja Berlin und Ruhe ist immer so eine Sache. Ich wohne seit zwei Jahren hier. Ich bin Landei und Stadtkind zugleich und ich brauche irgendwie von beidem etwas. Ich lebe mitten in Neukölln, Ruhetechnisch ist da eher weniger los, aber ich habe wirklich schon wirklich tolle Plätze in Berlin gefunden in denen man im Nu mal ganz fix wirklich gut abschalten kann. Ich meine mich zu erinnern dass du auf der Schloßstraße wohnst? Heute war ich bei einer lieben Freundin in Steglitz und sie hat mich in die Domäne Dahlem entführt in der man sich wirklich mal ganz kurz wirklich frei und ländlich fühlt 😉 Letzte Woche besuchte ich den botanischen Garten und spazierte einfach mal 6 Stunden durch die Gärten und legte mich dort in die Sonne. Hach Berlin, du bist so wunderbar. 😉
Milena Klingel
21. Juni 2015 at 12:31Das sieht richtig schön aus . Da bekomme ich auch gleich Lust zu kochen 🙂
Line
22. Juni 2015 at 20:52Tolle Bilder. Ich liebe Gewürze und experimentierte total gerne mit ihnen. Amsterdam ist toll, aber als Berlinerin schlägt mein Herz für Berlin <3. Es gibt sie, die ruhigen Ecken in Berlin, ich lebe in solch einer Oase in Pankow (nicht Prenzlauer Berg!) und nicht im Speckgürtel!!! Hach, ich bin so verliebt in meine Heimatstadt…. Viele liebe Grüße aus dem Norden von Line
Madhavi Guemoes
22. Juni 2015 at 21:56Was ist denn der Speckgürtel? Wir ziehen jetzt nach Tempelhof, haben ein Haus gefunden, ich bin sehr froh. Ja, es gibt traumhafte Ecken in Berlin, ich will hier gar nicht mehr weg!
Durga Heike Symes
26. Juni 2015 at 1:44WOW! WOW! WOW! …. so ein Glas mit kleinem Wasserhahn unten dran fehlt mir noch 😉
Danke für`s „mitnehmen“ und die tollen, tollen Fotos! LG 🙂