In London gab es an jeder Ecke Grünkohl, hübscher gesagt: Kale. Bei Grünkohl denkt man ja meist an deftige Hausmannstkost, die erst nach dem ersten Frost bei uns auf dem Tisch landet. Mittlerweile hat sich das grüne Gemüse aber zum Szene-Grünzeug gemausert: Alle wollen Kale. In London gab es in vielen Cafés Grünkohlchips oder einen grünen Saft in die Hand, mit derart viel Grünkohl drin, dass ich fast ein bisschen high wurde.
Ich stehe seit Jahren auf Grünkohl. Ich schleiche mich sofort, wenn der erste Frost da war, auf den Markt und kaufe tütenweise Kale ein. Daraus mache ich mir dann in meinem Rohkosttrockner Excalibur tonnenweise Grünkohlchips, die so unfassbar lecker sind, dass Suchtgefahr besteht.
Und die sind so viel gesünder als fettige Kartoffelchips, ist ja klar. Sehr zu empfehlen ist auch roher Grünkohlsalat und wer jetzt das Gesicht verzieht, hat keinen blassen Schimmer (macht ja nichts), wie köstlich das ist.
Einfach den Grünkohl waschen, mit Olivenöl, Zitronensaft und Salz vermischen und richtig gut durchkneten. Ein paar Minuten stehenlassen. Dadurch wird der Grünkohl so richtig schön weich und entfaltet seinen Geschmack. Blähungen? Gibt es keine. Versprochen. Wenn die Grünkohlzeit zu Ende geht, friere ich mir massig Blätter ein und habe somit ein paar Monate meine Vitamine, die ich mir dann in meine grünen Smoothies mixe, in Form von Grünzeug parat.
In den USA ist nahezu eine Kale-Hysterie ausgebrochen. In jedem halbwegs angesagten Restaurant gibt es tausend Formen von Grünkohl Gerichten. Die werden roh gereicht, versteht sich.
Die New York Times schrieb neulich, dass das angesagteste Tagesgericht in NYC ein unprätentiöser Grünkohlsalat sei. Doch was ist das Geheimnis?
Grünkohl gilt als das „gesündeste Gemüse“ überhaupt. Eine handvoll Grünkohl soll den Tagesbedarf an Vitamin C abdecken. Das „Superfood“ hat jede Menge Antioxidantien, die als Schutzschilder für viele Krankheiten gelten. Botox adé: Grünkohl macht hübsch, hält jung und straff – und das wollen wir doch alle, nicht?
Außerdem ist das Gemüse sehr beliebt bei Veganern und Vegetariern, weil es einen hervorragenden Protein- und Eisengehalt vorweist. Da kann kein Steak der Welt mithalten! Grünkohl weist zudem auch einen hohen Nährstoffgehalt an Vitamin A, Vitamin C und Vitamin K, Folsäure, Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe und natürlich Chlorophyll auf.
Also, triefende Nasen, Halsschmerzen und jegliche Winter-Krankheiten lassen sich wunderbar mit Grünkohl vorbeugen. Grünkohl verschafft den gewissen Glow, den man nirgendwo kaufen kann. Es dauert nicht mehr lange…dann geht die Saison wieder los…..Kale, yeah!
7 Comments
Claudia
2. Oktober 2014 at 10:26Kale? Yeah!!!!!!!!!! 😀 Ich habe mich Anfang des Jahres an Grünkohlchips gewagt und fand die sooo extrem lecker. Blöd, dass just da die Saison zu Ende war. Nun harre ich wie du dem ersten Frost und werde wohl gleich tags darauf auf den Markt stürmen.
Es lebe der Grünkohl!
LG Claudia.
Sandra
2. Oktober 2014 at 18:17Ich MUSS einfach jetzt meinen Laden checken, ob die eventuell schon welchen haben! Ich LIEBE ihn einfach! Am Liebsten roh und ohne alles. Einfach aufessen 🙂
Madhavi Guemoes
2. Oktober 2014 at 18:51Vergiss es! Du wirst keinen finden. Und wenn doch: bitte hier abliefern 😉
Angelika
6. Oktober 2014 at 19:51Bei uns gibt es schon den ersten im Biomarkt (München!).
Ich kenne Grünkohl nur von den Grünkohlfahrten meiner norddeutschen Jugend, deshalb war ich sehr skeptisch. Aber Dein einfaches Grünkohlrezept hat mich überzeugt und daher gab es bei uns am Wochenende tatsächlich Grünkohlsalat! Mein Mann meinte, der schmeckt besser als Rucola!
Madhavi Guemoes
6. Oktober 2014 at 20:52Liebe Angelika, Du weißt nicht, wie mich das freut! Ganz toll, dass Du das ausprobiert hast. Ich bin sehr neidisch, dass Ihr schon welchen habt….ich übe mich in Geduld.
xxx Madhavi
Kerstin
11. Januar 2015 at 21:01Hey Madhavi, gibt es eigentlich eine Chance, den Grünkohl auch im Frühling/Sommer/Herbst zu bekommen? Ich fange schon an zu horten, aber frisch und roh finde ich ihn einfach am Besten 😉
Madhavi Guemoes
11. Januar 2015 at 22:16Hi Kerstin, ich friere ihn immer ein. Leider gibt es ihn in Deutschland nicht vor dem ersten Frost….Schade!