Seit der Sommersonnenwende schrumpfen die Tage schneller als meine Motivation fürs Fitnessstudio nach Neujahr. Am 23. September dreht sich alles um das Gleichgewicht. Und während wir noch grübeln, ob wir die Sommerkleider schon wegpacken sollen, kündigt sich der Herbst an. Da kommt eine wunderbar wackelige, ausgleichende Energie auf uns zu, die uns sanft ins Gesicht pustet und haucht: „Chill mal!“
Der Sommer mit seinen schweißtreibenden Tagen, unzähligen schlaflosen Nächten hat uns geschlaucht. Wir realisieren: Ja, der Sommer war eine wilde Achterbahnfahrt. Und nein, wir wollen nicht über die verbrannten Nacken sprechen. Aber keine Sorge, der Herbst klopft an und ruft: „Sat Nam, ich habe frischen Yogitee aufgesetzt. Lass uns quatschen!“
Nachtlampe an, es wird düster!
Während der Tagundnachtgleiche hat alles seine Balance – so als ob man perfekt balanciert auf einem Bein steht und nicht ins Wanken kommt. Aber nur für einen Atemzug. Danach schummelt sich die Dunkelheit immer mehr in unseren Tag, und plötzlich sind wir im gemütlichen Modus. Es ist, als würde Mutter Natur uns in eine riesige Decke einwickeln und „Gute Nacht“ flüstern. Und ja, auch wir Menschen folgen brav und kuscheln uns mit einem Kakao auf dem Sofa ein.
Kuschel-Komitee statt Grill-Gelage
Die Herbst-Zeit ist Self-Care-Zeit! Und nein, damit meine ich nicht das Ausprobieren neuer Teesorten. Es ist Zeit, nach innen zu horchen und sich zu fragen: „Habe ich diesen Sommer wirklich zu viel Eis gegessen? Und warum war der letzte Urlaub so chaotisch?“ Es geht darum, das bisherige Jahr Revue passieren zu lassen, zu lachen, zu weinen und dann all das Gelernte in den Herbst mitzunehmen.
Hallo Dunkelheit, mein alter Freund
Nach der Tagundnachtgleiche kippt die Stimmung. Aus „Sommer-Sonnenschein“ wird „Kuschel-Kerzenlicht“. Die Erde zieht ihre dunkle Decke hoch und murmelt: „Fünf Minuten noch…“ Es ist, als ob die Natur ruft: „Alle rein!“ Die Bäume schicken ihren Saft in den Urlaub, die Tiere machen Siesta, und wir? Wir ziehen uns mit Tee und Büchern zurück.
Aber Obacht, das muss nicht sein. Wir können auch voller Elan unseren Zielen nachgehen, das ist zumindest mein Plan. Was kannst du die letzten Monate des Jahres noch kreieren? Wie kannst du dich selbst überraschen? Über deinen übergroßen Schatten springen? Was hat uns der Sommer gelehrt? War das Eis am Stiel wirklich eine gute Idee? Der Herbst ist die perfekte Zeit, um darüber nachzudenken.
Loslassen – Herbstputz der Seele
Genau wie die Bäume ihre Blätter fallen lassen, um im nächsten Jahr frisch zu starten, ist es auch für uns an der Zeit, den seelischen Ballast loszulassen. Auf Wiedersehen, alte Gewohnheiten! Hallo, Neuanfang! Dafür ist es übrigens nie zu spät.
Darauf solltest du dich konzentrieren
Gleichgewichtssuche – Jetzt nicht stolpern
Wo im Leben fühlst du dich wie ein tollpatschiger Akrobat auf einem Drahtseil? Haben Sommercocktails und Strandliege die tägliche Yogapraxis verdrängt? Keine Sorge, es ist nie zu spät, das Gleichgewicht zwischen Sofa und Yoga wiederzufinden.
Zeit für Selbstgespräche
Manchmal muss man kurz innehalten und sich sammeln. Und nach all den Sommerabenteuern ist es an der Zeit, das eigene Innere genauer zu betrachten. Mach’s dir mit einer Tasse Kakao gemütlich und lass den Sommer Revue passieren – von deinen kleinen Verrücktheiten bis zu den großen Aha-Momenten.
Was hast du dieses Jahr erreicht?
Welche Gipfel hast du bisher erklommen (selbst wenn es nur die Sandburg am Strand war)? Worüber kannst du jetzt schmunzeln und denken: „Wahe Guru! Das war eigentlich ziemlich genial von mir“? Mach dir eine Liste und sei stolz auf dich.
Sommerbilanz – Mehr als nur Sonnenbrand.
Neben dem perfekten Tofu-Grillwürstchen – was hast du diesen Sommer noch gebrutzelt? Welche Erfolge, welchen Wachstum und ja, auch welche Pannen (denn aus denen lernen wir ja bekanntlich am meisten)? Bist du stolz auf deinen Gemüsegarten, den Salsa-Tanzkurs, deiner 40-Tage Meditation oder einfach nur darauf, dass du den Eiswagen öfter mal ignoriert hast?
Lass uns feiern, was du erreicht hast und überlegen, welche alten Dinge mit den fallenden Blättern losgelassen werden dürfen.
Am 23. September gibt es wie jedes Jahr ein Equinox Kundalini Yoga Special zum Feiern der Herbst-Tag- und Nachtgleiche um 18.00 Uhr. Auch wenn du noch nie Kundalini Yoga praktiziert hast, bist du herzlich willkommen.
Stay true, Madhavi
5 Comments
Bettina
19. September 2023 at 15:45Tanzende Worte und greifende Visionen
Was können wir noch bis zimmernde des Jahres erreichen?! Freue mich über Text.
10000 😊 Dank 🙏
Rebecca
19. September 2023 at 16:37…so schön geschrieben… danke 🙏 ☀️🍁
Katja
19. September 2023 at 21:37Wunderbar geschrieben. Ein Lesegenuss
Fine
21. September 2023 at 22:19Danke fürs teilen und anregen. Nur das Eis-Ess-Shaming, dass gefällt mir auch bei der dritten Erwähnung nicht so. Zum Glück muss mir ja hier auch nicht alles gefallen 🙂
Madhavi Guemoes
21. September 2023 at 22:26Bisschen Humor! Wir alle lieben Eis!