Dieser Sommer war extrem spannend für mich. Ich habe etwas in mir entdeckt, das ganz lange verschollen war. Meine tatsächlich feminine Seite. Das klingt vielleicht ein wenig affig, ist aber mein Ernst.
Nicht, dass ich sie absichtlich unterdrückt hätte, nein. Mir war auch nicht bewusst, dass ich sie versteckt hielt. Ich fühlte mich weiblich, doch das was ich jetzt erlebe, ist viel stärker und hat mit Äußerlichkeiten rein gar nichts zu tun.
Ich habe diesen Sommer meinen eigenen Ashram zu Hause gebaut, stundenlang in meine Kundalini Yogapraxis und somit in MICH investiert. Das ist extrem wichtig, wenn man als Frau dazu neigt, Tag und Nacht zu schuften. Erholung muss sein.
Nach jeder morgendlichen Praxis hatte ich das Gefühl, mir immer näherzukommen. So nah wie noch nie in meinem Leben.
Dabei übe ich Meditation schon fast mein Leben lang, praktiziere emsig, doch irgendwie hat sich etwas verändert. Und es fühlt sich verdammt gut an.
Masken fallen immer mehr, ich bin sorgsamer mit mir, weicher mit meinen Mitmenschen. Ich kann Rollen als Mutter, Lehrerin, Ehefrau, Hausfrau, Freundin eher abgeben und viel mehr ICH sein.
Loslassen
Ich empfinde Frieden in meinem Herzen wie nie zuvor. Wenn ich auf die weibliche Seite meiner Ahnen schaue, spüre ich, wie wichtig die Arbeit ist, die ich an mir praktiziere. Ich kann vieles durchbrechen, was sie erlebt haben, um meinen Nachfahren das Leben zu erleichtern und Frieden zu finden.
Vor 20 Jahren etwa machte ich eine Familienaufstellung und sah alle Frauen aus meiner Ahnenliste. Es war düster. So viel Leid. So viel Trauer. So viel Wut. Jahrelang trug ich das alles auf meinen Schultern und konnte es nicht richtig abschütteln. Zum Glück habe ich sehr früh angefangen, an mir zu arbeiten und habe das Gefühl, dass es langsam wirklich fruchtet. Schritt für Schritt.
Mir ist vor ein paar Wochen in der Meditation klargeworden, dass ich mich in meiner weiblichen Energie immer zurückgehalten habe, weil die Frauen in meiner Familie damit ein Problem hatten.
Bin sozusagen auf Sparflamme gefahren, da es so viel Neid und auch Missgunst gab, unterschwellig, manchmal wurde es mir aber auch verbal mitgeteilt wie falsch ich doch in meinem Wesen bin.
Da war ich ungefähr 17 Jahre alt. Von da an passte ich immer extrem auf, meine weibliche Seite nicht zu sehr zu zeigen, mich viel kleiner zu machen als ich bin, um mich zu schützen und kein Problem für andere zu sein.
Meditation ist ein heilsamer Weg
Meditation ist niemals ein „quick-fix“. Es ist ein langer Weg zur eigenen Erkenntnis und Quelle. Zur inneren Wahrheit und Schönheit. Nach über 25 Jahren Praxis kann ich sagen, dass sich die tägliche Mühe lohnt, denn ja, manchmal ist es qualvoll, sich morgens aus dem Bett zu schälen, um in Stille irgendwo zu sitzen, mit dem Armen rumzuwirbeln beim Praktizieren einer Kriya, obwohl man gemütlich im warmen Bett bleiben könnte. Auch für mich.
Ich erinnere mich daran, was Osho sagte: „Ihr müsst euch schälen wie eine Zwiebel, Schicht für Schicht, das kann schmerzhaft sein, Tränen erzeugen. Doch irgendwann ist keine Schicht mehr da, dann erlebt ihr pure Seligkeit.“
Natürlich bin ich noch weit davon entfernt, alle Schichten abgepult zu haben, ich bin mir auch nicht sicher, ob es mir in diesem Leben gelingen wird. Doch ich bin auf einem guten Weg. Es fühlt sich gut an. Friedvoll und leicht. Fließend. Es macht mich glücklich.
#staytrue
Madhavi