Nachdem ich vor ein paar Tagen zu meinem 40. Geburtstag förmlich auf allen Kanälen mit Liebe übergossen wurde (danke an dieser Stelle dafür), befinde ich mich nun in einem komplett unberührten Kapitel meines Lebens. Es fühlt sich nahezu mystisch an.
Ein neues Jahrzehnt, zackzack, alles auf Anfang. Ich habe mich die letzten drei Wochen sehr nach innen gerichtet und direkt nach meinem Aufenthalt im Soami (der Bericht kommt diese Woche, versprochen!) eine Art Home Ashram kreiert. Mir ausführlich Zeit genommen, mich hinterfragt, mein Leben genau angeschaut und überlegt, in welche Bahnen ich es lenken möchte. Deshalb war es hier auf Kaerlighed auch ein wenig, äh, ruhiger.
Ich meditiere wann immer ich kann, schleppe mich täglich zum Yoga und liebe es, mit mir Zeit zu verbringen. Internet habe ich die letzten Wochen eher spärlich genutzt. Bin viel im wahren Leben herumgeturnt. Das kann ich jedem nur empfehlen.
Bei mir stehen die Zeichen auf Veränderung, im positiven Sinne. Es geht um Integrität. Lebe ich das Leben so, wie ich es mir vorgestellt habe, bewege ich mich wahrhaftig in meinem eigenen Rahmen? Wenn nein, was kann ich ändern, um meine Integrität zu wahren? Fragen, die ich mir stelle. Integrität braucht Mut, Willenskraft und Fokus.
Nachdem in den letzten Wochen einige Menschen, die ich sehr mochte, ihren Körper verlassen haben, hat sich mein Wunsch nach meiner eigenen Wahrheit verstärkt. Das Leben ist doch viel zu kurz, um nur halbgar zu existieren, nicht?
Ich habe eine schöne Osho App, die mir jeden Morgen um 6 Uhr einen ‚No-Thought for the Day‘ zuflötet. Darin hieß es heute “Don’t be bothered by perfection. Replace the word ‘perfection’ by ‘totality’. Don’t think in terms that you have to be perfect, think in terms that you have to be total. Totality will give you a different dimension. Schön, nicht?
Total leben. Das ist etwas, was ich von Osho gelernt habe. Etwas Wunderbares. Leider nicht risikolos. Da werde ich plötzlich mit meiner eigenen Verwundbarkeit konfrontiert. Überprüfe und sortiere Verteidigungsmechanismen aus, die eh nur zur Verhärtung und Verdichtung des Körpers und Bewusstseins führen. Und dann, hoppla, fühle ich mich wie ein rohes Ei.
In den letzten Tagen ist mir klar geworden, dass ich meine Verwundbarkeit wertschätzen muss, denn nur so kann ich offen sein – und meiner wahren Natur Raum geben. Verletzlichkeit ist eine Qualität der Offenheit, der Weichheit, die mir zeigt, wo ich stehe. Wie echt ich im Moment bin. Natürlich kann ich da verletzt werden, aber das ist es mir wert. Meditation hilft mir sehr, Mauern aufzubrechen. Auf eine zaghafte Weise.
Denn am Ende des Tages zählt doch nur, wie sehr wir geliebt haben.
In diesem Sinne, eine schöne Woche!
xxx Madhavi
Nina
18. April 2016 at 7:28Was für ein wundervoller Text. Du hast mich sehr berührt damit. Danke für Deine wunderbaren Worte. Das kam zur richtigen Zeit. Liebe Grüße aus Hamburg Nina
Adaeze Wolf
18. April 2016 at 7:39Liebe Madhavi,
ein sehr schöner Post der so treffend und wahrhaftig geschrieben ist. Auch ich befinde mich gerade an einer Stelle in meinem Leben, an der ich abwäge und versuche fokussierter durch das Leben zu gehen und meinen Blick mehr auf das Wesentliche zu lenken. Unser Leben ist so wertvoll, kann sich so schnell drehen und vorbei sein. Warum sich also mit Unwichtigem und Nichtigkeiten aufhalten? Vielleicht kostet es ein wenig Mut und birgt manchmal ein gewisses Risiko… Aber am Ende des Tages verhilft es uns hoffentlich zu mehr Ehrlichkeit und Gelassenheit gegenüber uns selbst. Vielen Dank für die Erinnerung durch deinen Post. Dir auch eine tolle Woche!
Madhavi Guemoes
18. April 2016 at 8:59Danke fürs Lesen, Nina! Liebe Grüße, Madhavi
Kathrin
18. April 2016 at 9:34Happy 40! Lieben Dank für den Oslo App Tip…. schon runtergeladen, meine Tage starten ab sofort noch bewusster :-*
Kathrin
18. April 2016 at 9:35Genau, dann lese ich auch bevor ich auf senden drücke… Osho…. 🙂
Madhavi Guemoes
18. April 2016 at 9:39Bin gespannt, wie Du sie findest!! Grüße, Madhavi
Kathrin
18. April 2016 at 11:37Ich finde den Post so toll, weil mir geht es genauso und ich dachte immer mit Mitte 30 habe ich auch die Mitte meines Lebens gefunden *haha*!
Man macht sich einfach viel mehr Gedanken über sein Leben, wohin will man, was will man machen, Beziehung, Familie, Umfeld, Freunde usw.
Mit 20 war man immer noch so unbeschwert und hat nur in den nächsten Tag hinein gelebt, mittlerweile verstricke ich mich manchmal leider selbst so in meine Gedanken, dass ich den aktuellen Moment gar nicht mitbekomme:-(
Ich lese viel, meditiere auch öfter und schreibe meine Gedanken jetzt auch öfters nieder um mir selbst noch einmal durchzulesen um was es mir eigentlich genau geht. Manchmal ist man beim durchlesen selbst etwas erschrocken ob man die aktuelle Situation wirklich so empfindet und manchmal denkt man sich ach… ist doch alles gar nicht so tragisch! Dann gibt es natürlich auch tolle Erlebnisse im Leben bei denen man erst mal wieder feststellt wie schön man es hat und wie sehr man sich seine eigenen Probleme erzeugt!
Ich denke mir öfters, mensch so ein bisschen mehr Unbeschwertheit wie damals würde ich mir wünschen und arbeite daran auch nicht immer alles so ernst mehr zu sehen weil es Kleinigkeiten sind und wir uns viel öfters wieder auf das Wahre im Leben reduzieren sollten.
Glück, Humor, Gesundheit, Familie, Liebe!
Vielen Dank daher zu lesen, dass es anderen genauso geht! Ich wünsche Dir eine tolle Woche!
Liebe Grüße
Kathrin
Eliana Moreira Frittrang
18. April 2016 at 11:57Ohhhhh liebe Madhavi, diesen deinen Beitrag hat mich nicht nur berührt, sondern auch an meine Verwundbarkeit erinnern und mich richtig zum weinen gebracht. Denn seit Jahren habe ich sie immer von mir fernhalten wolle, mich mit ihr nicht zu konfrontieren und sie einfach abgelehnt. Wieso ? Weil dies mich immer weh getan hat !!! Aber seit einiger Seit habe ich angefangen sie zu akzeptieren und lerne sie wertschätzen. Klar manchmal kostete es mir wahnsinnig viel Kraft und Energie ! Aber ich merke sie gehört zu mir und wie Du geschrieben hast: „Verletzlichkeit ist eine Qualität der Offenheit, der Weichheit, die mir zeigt, wo ich stehe. Wie echt ich im Moment bin.“ Denn das ist mein wahres ICH, es gehört zu mir und zu meinen Wesen !!! Und es tut mir sooooooooo gut das zu erkennen und nicht abzulehnen 🙂 Und klar ist auch ein langer Prozess und ES LOHNT SICH !!!! Ganz lieben DANK FÜR DEINE OFFENHEIT 😉 Namaste
Sabine
19. April 2016 at 7:59Eine neue Ära beginnt sich gut mit dem tiefen Wunsch nach Wahrem, Echtem, nach Ganzheit… War es nicht schon immer da? ? Lese deine artikel gerne, ich schreibe ebenfalls. Danke, namaste.
Sabine
Madhavi Guemoes
19. April 2016 at 9:13Ich habe ja geschrieben, dass es sich verstärkt hat 😉 Liebe Grüße, Madhavi
Sandra
22. April 2016 at 20:00Woher hast du die wunderschöne Holzverkleidung ? Alles Liebe, Sandra
Madhavi Guemoes
24. April 2016 at 14:54Liebe Sandra, das ist leider nicht meine Holzverkleidung…Liebe Grüße, Madhavi