Ich öffne meine Augen. Es ist hell. Verdammt hell für 5 Uhr morgens. Ich blicke auf die Uhr. Huch, es ist schon 8.25 Uhr. Ich sitze plötzlich kerzengerade in meinem Bett, bin schnurstracks wach wie ein Einhörnchen auf Speed und wundere mich. Wie konnte das passieren?
Ich sprinte in das Zimmer meiner Kinder, kommandiere herum, anziehen, Zähne putzen, husch, husch. Wir haben verpennt. Das erste Mal in diesem Jahr. Ich habe verschusselt, meinen Wecker zu stellen. Wie geistlos von mir. Wäre nicht weiter schlimm, würde unser Zug nach München nicht um 9.37 Uhr vom Berliner Hauptbahnhof lostuckern.
Da die Fahrt von unserer Haustür zum Hauptbahnhof schon 40 Minuten beträgt, bin ich leicht atemlos. Ich schmeiße den Rest der Sachen, die ich entspannt in der Früh packen wollte, in meinen Koffer, putze flüchtig die Zähne, keine Zeit, weiter in den Spiegel zu blicken. Ich wiederhole im Geiste „Victory, Victory, wir schaffen das.“
Let the wind be behind you, angels dance with you, and your consciousness guide you to Victory. Yogi BhajanClick To TweetUm 9.37 Uhr sitze ich völlig verschwitzt, ungeduscht und ungeschminkt mit fettigen Haaren (Mütze auf hilft immer) mit meinen Kindern im gut gefüllten ICE nach München und atme tief durch. Geschafft.
Offen sein für das, was das Leben bereithält
Ab und zu läuft alles anders als geplant. Manchmal wünsche ich mir Ruhe und bekomme absolutes Chaos. In der letzten Woche, fantastischer Zeitpunkt, so kurz vor Weihnachten, trudelte eine Hiobsbotschaft nach der anderen ein. Einen Tag vor meiner Abreise kam alles so dicke, dass mir nur noch ein leicht hysterisches Lachen übrig blieb.
Auf der Fahrt, die nach München übrigens weiter in die Schweiz geht, erreichen mich dann auch noch sechs Mails von meiner Steuerberaterin und nein, sie enthalten keine Weihnachtsgrüße. Hallo da oben, ich bin bereit für alles, was du für mich vorbereitet hast!
Jeder, absolut jeder, steckt mal in Schwierigkeiten oder hat Sorgen, das Leben verschont niemanden, auch wenn die aalglatte Social Media Welt uns das manchmal vorgaukeln möchte. Wenn wir es schaffen, mit Eleganz damit umzugehen, unser Lächeln niemals verlieren, dann bedeutet es, dass unsere spirituelle Praxis tatsächlich gefruchtet hat.
Wir können lernen, mit Elan, Grazie und vor allem Verantwortungsbewusst mit Turbulenzen umzugehen. Bei jedem Hindernis, das uns in den Weg gelegt wird, können wir unsere Einstellung überprüfen und entscheiden, ob wir eine Opferrolle einnehmen, oder lieber kraftvoll zur Tat schreiten wollen. Letzteres kostet weniger Energie, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheint. Wir können mit unserer Geisteskraft Berge versetzen, wenn wir nur wollen. Wir können viel erreichen, wenn wir unsere Aufgaben sportlich nehmen.
Whenever you face anything and you don’t have an answer, just call yourself inside and say, “Victory.” Yogi BhajanClick To TweetWarum das Wort „Victory“ mich unterstützt
Ein gut gemeinter Rat von Yogi Bhajan, der mir persönlich wunderbar hilft: „Wiederhole in schwierigen Situationen im Geiste das Wort „Victory/Sieg“ und du wirst die Kraft aller Engel hinter dir spüren.“ Schön, oder? Zur Erinnerung habe ich es mir tatsächlich auf den Arm stechen lassen.
Im Leben geht es nicht darum zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen. Click To TweetNun sitze ich in der Schweiz, blicke in die Ferne und genieße die Stille. Weihnachten stelle ich mich erst einmal tot, das kriegt eh niemand mit. Danach bin ich bereit für alles, was das Leben so bereithält. Alles dient dem Wachstum. Langweilig wird 2018 auf jeden Fall nicht, das steht auf jeden Fall schon mal fest.
#victory
Madhavi