New York Diary #2 hier lesen.
Es ist ein Geschenk, wenn man Freunde hat, die einen ohne Worte verstehen. Helen und ich sind jetzt seit knapp 10 Jahren befreundet. Damals noch in Hamburg, jetzt sind wir beide in Berlin. Wir können zusammen meditieren, Yoga üben, lachen, flennen, shoppen – und auch mal einen hinter die Binde kippen. Es wird nie langweilig. Und wir können noch etwas ganz gut: uns Raum geben. Das ist natürlich wichtig und so wertvoll, wenn man zusammen auf Reisen geht.
Greenpoint & Williamsburg
Nach der endlosen Lauferei in Manhattan, ich habe immer noch unfeine, aufgeplatzte Blasen an den Füßen, entschuldigt bitte die Details, beschließen wir, den nächsten Tag in Brooklyn zu verweilen. Es gibt so viel zu sehen und so schnuckelige Yogastudios. Wir begrenzen uns auf Greenpoint und Williamsburg.
Wir landen am Morgen im Awakening Healing Center. Es duftet stark nach Räucherstäbchen, überholte Weisheiten kleben an der Wand, überall liegen Kristalle und irgendein Räucher-Gedöns herum. Ich flüstere Helen „was ist das denn für eine Eso-Hölle“ ins Ohr, was mir dann 20 Minuten später schon wieder total leid tut, denn es ist doch ganz flauschig hier.
Der Yogaraum ist wunderschön, Yael Krichely, die Yogalehrerin, ein Juwel. Sie strahlt so viel Liebe aus und ist trotzdem herrlich bodenständig. Die Yogastunde erinnert mich stark an Anusara Yoga, nennt sich aber Sukhavati Yoga. Ach, ist doch alles eine Soße. Mich berührt die Yogastunde so sehr, dass ich in der Endentspannung ein paar Tränchen vergieße. Warum? Ich weiß es nicht mehr. Reinigungsprozess, nehme ich mal an.
“There is nothing better than teaching what you practice and love.” ~ Yael
Party in Greenpoint
Nach der Yogastunde ist mir nach einem gesunden Saft. Ich komme immer noch nicht darüber hinweg, dass ein oller, winziger Juice 10 Dollar kostet. Ich greife dann doch lieber zu einem Kombucha, der kostet 6 Dollar weniger, aber macht mich süchtig. Ich muss dringend einen eigenen Kombucha herstellen!
Wir landen auf einem skurrilen Straßenfest. Auf ins Getümmel. Die Bewohner scheinen ihre Lässigkeit mit der Muttermilch aufgesogen zu haben. Keiner raucht oder trinkt, ist ja verboten auf offener Straße, dadurch ist die Stimmung unbeschwert und leichtfüßig, es geht auch ohne. Finden wir dufte!
Wir haben Hunger. Wir gehen zu Juice Generation, den Laden kann ich wärmstens empfehlen! Ich bestelle eine frische Kokosnuss, bei der glühenden Hitze draußen das einzig Wahre, und vegane Sushi, köstlich! Es gibt auch einen makrobiotischen Teller, doch diese Gemüse-Sushi ohne Reis muss ich probieren. Wir gehen wieder auf das Straßenfest und lauschen der Band vor uns. Ich ärgere mich, dass ich nicht nachgefragt habe, wie sie heißt. Damn!
Smorgasburg Street Food Market
Wir trödeln weiter nach Williamsburg. Man könnte meinen, wir sind nur zum Yoga machen und Naschen nach New York gekommen. Richtig! Wir landen auf dem Smorgasburg Street Food Market, der auch nachmittags noch völlig überlaufen ist. Es gibt keinen Stand, der nicht von einer ellenlangen Schlange umgeben ist, was man auf dem Foto leider nicht sieht….
Ich habe schon wieder Hunger. Doch es ist bullenheiß und schattenlos, die Menschenmassen machen mich fertig. Vom Hunger getrieben besorge ich mir eine vor Fett triefende Pizza, der einzige Stand, der keine lange Wartezeit hat. Wir setzen uns an den Strand und blicken auf Manhattan. Vor uns verknallte Pärchen, die mit ihren Selfie-Sticks rumwedeln und Knutschfotos machen. Ich lege meinen Kopf in den Sand und starre in den Himmel. Kann mal jemand die Zeit anhalten, bitte?
Auf dem Rückweg entdecken wir ein Filmset. Überall Ghostbusters Autos. Hmm, wird wohl ein neuer Streifen gedreht. Spannend, das mal aus der Nähe zu sehen. Wir laufen direkt auf das Kula Yoga Projekt zu und sind völlig aus dem Häuschen von dem Yogastudio. Da unsere Bäuche vollgeschlagen sind, ist es wohl schlauer, morgen wiederzukommen.
Am Abend möchten wir so gern ins Five Leaves, aber das ist utopisch, denn die Wartezeit vor der Tür kann Stunden dauern, der Laden ist bumsvoll. Mit hängenden Köpfen laufen wir zum Asiaten um die Ecken, werfen das Abendbrot ein und kippen dann erschöpft ins Bett. Morgen ist ein neuer Tag….wenn die Zeit nur nicht so verfliegen würde…..
Sonntag…..
Nach unserer morgendlichen Meditation ist uns beiden klar, dass wir uns heute nur in den Yogastudios aufhalten werden. Es ist jetzt schon brüllend heiß. Die Studios haben zum Glück eine Klimaanlage, auch, wenn ich das nicht immer so gut vertrage. Ich habe Jetlag, nicht so schlimm, aber ich brauche dringend einen Kaffee. Zu Hause trinke ich keinen mehr, nur noch welchen aus Getreide. Es windet arg, wie angenehm.
Wir schlendern gemütlich ins Kula Yogastudio. Verfransen uns auf dem Weg, war ja klar. Zum Glück haben wir genug Zeit. Ich bin so froh, dass Helen so emsig alle Wege ausfindig macht, denn meine Birne funktioniert nicht mehr so prächtig. Die Yogastunde im Kula Yoga Projekt ist wunderbar. Die Yogalehrerin, Mika Oakes, gefällt mir sehr gut. So schön unaufgeregt. Danach bin ich jedenfalls wach und aufgeräumt.
Wir schauen uns weitere Yogastudios an. Darunter die Lighthouse Yoga School. Klein aber fein. Dort findet gerade eine Yogalehrer-Ausbildung statt, wir könnten zum Candlelight Yoga wiederkommen. Gut, überlegen wir uns.
Wir ziehen weiter und entdecken das Modo Yoga Studio. Diese Yogarichtung sagt mir nichts, das Studio ist aber der Knaller. Leider wird hier nur Hot Yoga angeboten, nein danke, mir ist schon heiß genug.
Am Nachmittag landen wir wieder im Kula Yoga Project. Uns wird von der Besitzerin vorgeschwärmt, die die Yogastunde geben wird. Schauen wir doch mal vorbei. Die Yogastunde ist mühsam. Die Yogalehrerin am Morgen gefiel mir wesentlich besser. Yogalehrer, denen der gute Ruf vorauseilt sind nicht immer unbedingt mein Fall. Ich muss noch herausfinden, woran das liegt. Aber ich fühle mich danach gut, befürchte Muskelkater am nächsten Tag.
Bye, bye, New York
Am nächsten Morgen besuchen wir noch einmal das Kula Yogastudio, bevor wir nach Hause fliegen. Wir sind traurig, denn die Zeit ging so flink vorbei, es gibt noch so viel zu sehen. Wir nehmen ein Taxi zum Flughafen. Dort angekommen sind wir innerhalb von 15 Minuten am Gate. Überhaupt ist es alles so entspannt am Flughafen, ich habe es mir stressig vorgestellt. Der Terminal erinnert mich an den Flughafen Tegel.
Hach, war das eine schöne Reise, vieles war so anders, nicht so riesig und pompös wie gedacht. Das beruhigt mich. Meine Erkenntnis: New York ist fantastisch. Aber Zuhause, ja, in der Heimat, da ist es auch sehr schön. Vielleicht sogar schöner.
Auf dem Rückflug habe ich vier Sitze für mich, ich bin überglücklich, kann mich komplett ausstrecken. Was für ein Glück. Die Engel waren mit uns bei dieser Reise! Ganz sicher.
#staytrue
Madhavi
5 Comments
myhappyblog
19. Juni 2016 at 18:35Toller Bericht, habe den gerade in einem Schwupps richtig aufgesogen 🙂 Hab direkt Lust auf Yoga bekommen *lach*
Madhavi Guemoes
19. Juni 2016 at 18:39Haha! Sehr gut 🙂
Sandra Doba
19. Juni 2016 at 20:14Wir sind im Oktober wieder drüben… Mal sehen ob ich zum Yoga komme
leon123456789
20. Juni 2016 at 12:08Kombucha rockt, schau dir mal http://www.fairment.de an … Dort gibts Deutschlands ersten RAW Organic Kombucha in 3 Sorten. Und allerlei Tipps zur Herstellung zuhause!
Julia
20. Juni 2016 at 23:19Danke für die Reiseberichte – es war total erfrischend, so viele Sachen dort wiederzuerkennen … NY ist großartig!!!