Es gibt keinen raschen Weg zur Erleuchtung. Veränderung. Auch nicht zum Ruhm und Erfolg.
Das ist auch gut so.
Wir leben in einer rasanten Welt, mit ungeahnten Möglichkeiten. Es wird uns erzählt, dass wir alles erreichen und alles sein können. Ich glaube ganz fest daran, dass dies auch möglich ist. Dass wir jetzt sofort anfangen können, unsere Träume, Ziele, Wünsche, wie man das auch nennen mag, zu verwirklichen. Mein Leben habe ich auf jeden Fall immer so gelebt. Meine Träume umgesetzt. Jeden einzelnen. Wie gesagt, ich glaube daran.
Jedoch denke ich, dass alles seine Zeit braucht. Vielleicht sogar eine Menge Zeit. Ich habe das Gefühl, dass keiner mehr bereit ist, sie zu investieren. Vieles wirkt dadurch so banal und flach. Was ich wirklich schade finde.
Ein sattelfester Yogalehrer wird man nicht in vier Wochen. Auch nicht in zwei Jahren. Es braucht eine Menge Erfahrung, Hingabe, Geduld.
Ich schreibe diesen Blog seit fünf Jahren, habe ihn ganz organisch aufgebaut. Ich glaube nicht daran, dass gute Arbeit ruckzuck hergestellt werden kann. Oft wird uns das suggeriert. Das ist Bullshit! Fundiertes braucht einen sehr langen Atem. Beständigkeit. Und ganz wichtig: Liebe.
Übrigens auch, wenn wir innerlich nach Veränderung schreien. Ja, wir können sofort damit starten. Leider können wir nicht sofort von Start auf Ziel schreiten. Das Leben funktioniert so nicht. Um etwas zu verändern braucht es eine gewisse Entwicklung. Eine Bereitschaft zu Wachsen. So wie ein Baby lernt, die ersten Erfahrungen zu sammeln, so müssen auch wir kleine Babyschritte gehen. Nicht zu viel auf einmal wollen. Sonst überkommt uns flink der Frust.
Das Schöne daran: Wir dürfen uns Zeit nehmen. Ja. Wir müssen nicht im Strom der Hektiker mitschwimmen. Wir bekommen trotzdem etwas vom Kuchen ab. Wir können uns entspannen.
Fundiertes und Tiefe braucht ein Weilchen, um entstehen zu können. Und dafür dürfen wir auch einen gewissen Aufwand betreiben. Nicht immer alles husch, husch abwickeln wollen. Das tut der Seele nicht gut und kreiert Stress.
Wir alle reden von Nachhaltigkeit. Fangen wir doch am besten gleich an. Nehmen uns Zeit zum Meditieren, zum Erforschen unseres Seins. Lassen uns wirklich darauf ein. Und das jeden Tag. Immer und immer wieder. Steigen ohne Zeitlimit auf die Yogamatte, auch, wenn es unbequem wird, wir an Altes geraten, Muster aufbrechen, den inneren Schweinehund überwinden müssen. Denn nur so kann Entfaltung entstehen. Stetigkeit.
Wie gesagt, Schritt für Schritt. Einatmen, ausatmen. Zeit für Entwicklung lassen. Gemächlich sein. Den Zen Spirit aufladen. Dann kommt manches eh schon von ganz allein.
#staytrue
Madhavi
© Simone Leuschner