Wer kennt das nicht. Kaum hat man sich einen Plan fürs Leben akkurat zurechtgelegt, blumenreich im Geiste ausgeschmückt, kommt doch wieder alles anders als man denkt. Wie geht man damit um? Was macht man, wenn man davon wieder vollkommen außer sich ist?
Ein Schlüssel ist Vertrauen. Wenn etwas bei mir schiefläuft, oder gänzlich anders als ich es mir erhofft habe, versuche ich es wie mit einem Vergrößerungsglas zu sehen, und dem Großen und Ganzen zu vertrauen.
Mich dem hinzugeben was ist, ohne dagegen anzukämpfen, bringt mir inneren Frieden, ich bleibe im Herzen. Wenn ich mein Leben rückwärts anschaue, macht alles verdammt viel Sinn. Damals habe ich jedoch oft gehadert, wenn mir die Existenz mal wieder unzählige Steine in den Weg legte. Doch hat sich vieles zum Guten gewandelt.
Man denkt oft, dass man das Leben komplett lenken kann, doch das stimmt leider nicht ganz. Man kann es versuchen, muss aber offen für Überraschungen bleiben. Wenn man diese Offenheit, diese Biegsamkeit im Geist verliert, entstehen oft nur Dramen und Unzufriedenheit. Alles kommt zur rechten Zeit. Und manchmal ist die Zeit einfach noch nicht reif. Vielleicht wird sie es auch niemals sein. Punkt.
Hier ein paar Tipps, wie du damit umgehen kannst, wenn das Leben gerade nicht so läuft, wie du es dir wünscht:
♥ Mache dir klar, dass alles im Leben dazu bestimmt ist, dass du lernst. Du bist hier, um deine Lektionen abzuarbeiten, zu wachsen. Und Wachstum ist leider manchmal ungemütlich. Aber lohnt sich!
♥ Wie möchtest du dich im Leben fühlen? Es geht nicht nur darum, was du vom Leben erwartest, sondern um das Gefühl dahinter. Schaue es dir genau an, werde zu diesem Gefühl!
♥ Bleibe friedvoll, auch wenn es schmerzhaft ist. Es soll vielleicht momentan nicht sein. Das Universum bringt dir die Herausforderungen, die du jetzt in diesem Augenblick brauchst. Vertraue der Zeit und höre auf zu zweifeln.
♥ Nimm dir Zeit für dich und deine Gedanken. Du hast vielleicht alles gegeben und trotzdem hat es nicht geklappt. Es ist ok. Nimm dich selbst in den Arm, genieße deine eigene Präsenz und tauche in den Raum von bedingungsloser Liebe und Vertrauen.
Schalte deinen inneren Kritiker aus! Bleibe erhaben und mache einfach weiter. Vertraue dem Prozess. Am Ende des Tages wirst du wissen, wofür alles gut war. Versprochen!
#staytrue
Madhavi
15 Comments
Kathrin
16. Mai 2016 at 10:02So wahr, danke für die Erinnerung 🙂 Hallo Ego…..
Herzlichst in den hohen Norden
Ilka
16. Mai 2016 at 10:20Liebe Madhavi,
heute ist Montag … Pfingstmontag … ein freier Tag für viele Menschen. Ich bin gerade in mein Büro gekommen und habe mir einen Tee zubereitet, mein Laptop angeschaltet und wollte erstmal mit etwas Inspiration beginnen, um besser in meine Arbeit einsteigen zu können.
Dein Artikel spricht mir gerade aus dem Herzen. Am Samstag habe ich morgens an meinem Auto einen anonymen Zettel gefunden. Jemand beschuldigt mich, dass Grab meiner Mutter verwahrlosen zu lassen … wenigstens am Muttertag hätte sie mehr verdient, man schäme sich für mich, meint dieser Mensch.
Ich war sprachlos.
Eine Stunde später erhielt ich von meiner Tante die Nachricht, dass meine Omi gestorben ist. Ganz friedlich.
Den gesamten Samstag und Sonntag habe ich mit meinen Gefühlen gekämpft. Immer wieder die gleichen Fragen, die mir durch den Kopf gingen. Wer macht so was? Wer urteilt da über mich? Wer hat so wenig Mut, mich anzusprechen? Warum?
Ich war und bin sehr verletzt, sprachlos, traurig und erleichtert, dass meine Omi friedlich ihren Körper verlassen hat.
Meine Arbeit an diesem Wochenende ist liegengeblieben. Ich saß für einige Zeit in meinem Yogaraum. War auf dem Friedhof und habe ein paar zarte Grashalme entfernt. Später habe ich mit Freunden gesprochen.
Es ist oft sehr schwer, friedvoll zu bleiben, wenn in einem der Schmerz tobt. Die Gedanken und Gefühle einfach zu betrachten, sie zu nehmen, wie sie sind. Vielleicht wieder etwas, woraus ich lernen und wachsen werde: Vertraue deinem Herzen, deinem Bauchgefühl, deinem Handeln.
Vertraue dem Prozess, um es mit deinen Worten zu sagen.
Liebe Madhavi, danke für diese wundervolle Inspiration an diesem Morgen!
Ilka
4 more
16. Mai 2016 at 11:02Du glaubst gar nicht wie perfekt dieser Post in genau diesem Moment gepasst hat… ich habe zum ersten Mal etwas von Dir meinem Mann vorgelesen (der gerade eben nach einem doofen Telefonat hier wie Rumpelstilzchen persönlich rumgehüpft ist, weil seine Pläne kräftig durcheinander gewirbelt worden sind) und er war total baff. Und ist ruhig geworden.
Danke! Und ganz liebe Grüße,
Kristin
Carolin
16. Mai 2016 at 11:25Liebe Madhavi,
vielen Dank für die schöne Erinnerung! Das „Gefühl dahinter“, wie du es beschreibst, gefällt mir gut. Das werd ich mal in mir bewegen.
Die „große“ Kundaliniyoga-Lehrerin Gurmukh beschreibt dieses Vertrauen in das was kommt, ins Leben, als „Leap of faith“, als Vertrauensvorschuss – einen Sprung ins Ungewisse, im Vertrauen darauf, dass alles gut endet.
Auf dass wir lernen & wachsen!
In Verbundenheit,
Carolin
Almut Narayani Edinger
16. Mai 2016 at 13:33Danke… dein Beitrag kommt zur rechten Zeit. Wie vlt. auch meine Erkrankung….der Wink mit dem Gartenzaun…. alles wirkt chaotisch, aber eigentlich sortiert es sich nur neu. Und im Nachhinein betrachtet,kam immer alles so wie es gut für mich war. Deine tollen Worte bestätigen mich und die Tipps nochmal schwarz auf weiß zu lesen: Danke!
Madhavi Guemoes
16. Mai 2016 at 15:16Ach, wie cool. Das freut mich sehr. Liebe Grüße, Madhavi
Madhavi Guemoes
16. Mai 2016 at 15:18Oh, mein herzliches Beileid!! Wie gut, dass sie friedlich eingeschlafen ist….Ich hoffe, Du konntest Ihr vorher noch Lebewohl sagen.
Lass dich nicht ärgern von dummen Menschen, das ist ja unfassbar! Ganz lieb in den Arm genommen, Madhavi
eva
16. Mai 2016 at 15:23Liebe Ilka,
niemand auf dieser Welt hat das Recht über dich und dein handeln zu urteilen – das einzige Wesen dem ich so was erlaube, das urteilt nicht. Das ist – nennen wir es Gott. Niemand lebt dein Leben, niemand kämpft für dich deine Kämpfe und niemand übernimmt dein Leid bzw. deine Trauer. Als ich deine Nachricht gelesen habe, hatte ich Tränen in den Augen – dieser kleine wertlose Zettel hat soviel Macht. Er beschäftigt dich tagelang, er piesackt und triezt dich, lässt dich nicht ordentlich trauern. So ein Wahnsinn was dieser Mensch begangen hat! Und wenn es so ist? Dann hast du deine – und somit gute Gründe warum du nicht gehen konntest um dich um das Grab zu kümmern. Na und??? Deine Mama ist doch da drin nicht zuhause – sie ist in deinem Herzen zuhause – pflege das – bestück dir das mit Blumen und entsorge da störende Hälmchen – der Ort ist dir und deiner Mama näher. Lass diesen Zettel und die ganze Frechheit die damit verbundenen ist los. Verbrenn ihn oder folter ihn auf die Weise, die dir gerade gut tut. Oder hebe ihn auf als Mahnmal für eine überschritte Grenze an die niemand mehr ran darf. Ich wünsche dir, das du einen großen Schritt über dieses erlebte tun kannst und dir das eher Haltung für dich verschafft – du musst dich für nichts rechtfertigen. Hoffe du kannst dich voller Liebe von deiner Oma verabschieden – das ist alles was für den Moment zählt. Und auch ihr wird ein schöner blumiger Ort in deinem Herz bestimmt sein.
Warme Umarmung. Eva
Alice
17. Mai 2016 at 9:22Liebe Madhavi,
herzlichen Dank für diesen wieder mal wundervollen Artikel. Durch meine kurze Auszeit im Ashram über Pfingsten konnten sich meine Synapsen auch wieder „ordnen“ und Gefühle klarer werden lassen, sodass ich deinen Post viel besser annehmen und umsetzen kann, als die Tage davor.
Manchmal braucht man einfach einen Reset um das Große Ganze wieder sehen zu können und Vertrauen zu fassen.
Alles Liebe, Alice
Anja
17. Mai 2016 at 15:41Danke für diesen wunderbaren Text! … mir fällt dazu ein Interview mit Natalie Knapp ein… sie sagte in etwa: „Ich denke, dass das Leben etwas mit uns macht. […] wir glauben, dass wir das Leben unter Kontrolle haben und dass wir die alleinigen Gestalter dessen sind, was uns geschieht. Aber ich glaube, dass die wesentllichen Momente unseres Lebens die sind, in denen das Leben etwas mit uns macht.“
Das fasziniert und entspannt mich gleichermaßen… 🙂 Immer wieder…
Ilka
17. Mai 2016 at 18:40Danke liebe Madhavi, danke liebe Eva.
Ilka
Mel
31. Mai 2016 at 11:59Liebe Madhavi,
auch für mich kommt dein Artikel zur richtigen Zeit. Gerade bin ich dabei mich emotional von meinem derzeitigen Arbeitgeber zu verabschieden und mich beruflich neu zu orientieren. Ich bin Mutter und arbeite als Kreative in einer großen Werbeagentur. Ich kann den Laden und was er mit den Menschen macht nicht mehr länger mit meinem Herzen vereinbaren. Ich habe dort erst vor 8 Monaten angefangen und dachte, diesmal wird alles anders und besser. Ich habe mir am Anfang fest vorgenommen mehr auf mich zu achten. Aber die Maschinerie ist in dieser Branche immer dieselbe. Ausbeutung an allen Stellen und man merkt es nicht. Vor zwei Wochen dann erkannte ich schlagartig, dass ich mich selbst erniedrige und regelrecht mit Angst zur Arbeit gehe. So will ich nicht leben und schon gar nicht vor meinen Kindern! Ich lese gerade viel von Tich Nhat Hanh und meditieren wieder täglich – das hilft mir enorm.
Danke liebe Madhavi!
Mel
Madhavi Guemoes
1. Juni 2016 at 15:04Das freut mich sehr, liebe Mel. Und ich kann Dich sehr sehr gut verstehen! Liebe Grüße, Madhavi
Vanessa Hopf
16. Juni 2016 at 1:28schön gesagt! Wenn man Vertrauen hat, kann einem wirklich nichts passieren! Das den Anderen mitzugeben ist ein wunderbares Geschenk und mit ein wenig Glück, können es ein paar mit sich auf den Weg nehmen.
Jaqueline
13. Juni 2019 at 4:50Danke