Während ich das hier schreibe, habe ich mich schon wieder einen Zacken beruhigt. Vorhin entdeckte ich, dass ein Yogi Knallkopp einfach meinen Yogalehrer Burnout Artikel, den ich vor ein paar Tagen verfasst habe, komplett kopiert und auf seinem Blog veröffentlicht hatte, sogar mit meinem gebastelten Artikel Bild. Netterweise gab es am Ende des Artikels noch eine klitzekleine Quellen-Angabe. Merci.
Manche denken jetzt bestimmt: Mensch, Madhavi, ist doch nicht so schlimm, da fand jemand deinen Artikel inspirierend, wollte ihn yogisch teilen, hab dich nicht so. Ist doch ein großes Lob.
Bullshit. Das macht man einfach nicht. Einfach copy/paste in die Tasten hauen, damit man schnell Content auf seinem Blog hat. Das geht gar nicht.
Deshalb habe ich mir gedacht, schreibe ich mal einen kurzen yogischen Knigge, wie ein Yogi sich im Internet bitte zu verhalten hat, denn anscheinend wissen einige das noch nicht, wie das so funktioniert. Das, äh, Internet.
Man klaut einfach keinen fremden Inhalt. Da brauchen wir auch nicht lange um den heißen Brei herumzureden. Das findet man übrigens auch in den Yoga Sūtras von Patanjali. Aber dafür interessiert sich ja keine Sau mehr. Also hier: 3. Yama = asteya = nicht stehlen.
Man kann Beiträge zitieren, sich volle Kanne inspirieren lassen, dafür machen wir das ja, kann fragen, ob man etwas nutzen darf, aber KLAUEN…..pfui!
Och, warum denn nicht?
Nun, das möchte ich gern erläutern. Hier meine Ideen für yogisches Verhalten im Internet:
Artikel klauen ist scheiße
Blogger schuften Tag und Nacht. Sie sind Grafiker, Techniker, Journalisten, Autoren, Marketing-Experten, Social-Media Cracks und noch so viel mehr in einer Person. Manchmal schreibe ich die halbe Nacht durch, nur, damit ich hoffentlich etwas Inspirierendes zustande bekomme und veröffentlichen kann. Kostenlos, für jedermann.
Wenn jemand sich nun einen Artikel, ohne meine Erlaubnis, von meiner Seite zieht, findet nicht nur Google das scheiße (doppelter Content), sondern auch ich, die sehr lange daran gewerkelt hat.
Jemand, der sich also nicht die Arbeit und Gedanken gemacht hat, bekommt die Lorbeeren, den Traffic auf seiner Seite – und der wahre Autor steht flennend in der Ecke.
>>> Wenn euch ein Artikel gefällt, könnt ihr ihn gern zitieren, verlinkt aber bitte zum Originaltext. Content-Klau, auch wenn er lieb gemeint ist, kommt, wie ein dämlicher Seitensprung, immer heraus. Karma, Baby.
Sharing is caring
Wenn ihr auf einem Blog etwas bombastisch findet, könnt ihr das gerne teilen, denn davon leben wir. Ist ein Video in einem Blogbeitrag eingebunden, teilt nicht nur das Video auf Facebook und Konsorten, teilt den verdammten Link zum Artikel, in dem ihr das Video entdeckt habt, oder gebt wenigstens die Quelle eures Fundes bekannt. Sharing is caring. Das ist unsere Währung.
>>> Unterstützt eure Lieblingsblogs, sonst haben sie irgendwann keine Lust mehr, ihre Sachen mit euch zu teilen.
Teilt mit, wenn ihr etwas gut findet
Gefällt euch ein Beitrag oder ein Artikel auf Facebook oder auf einem Blog, dann dürft ihr gern den Artikel liken, wir freuen uns wie Bolle, oder unter dem Beitrag kommentieren. Wir lieben den regen Austausch! Wenn ihr etwas ätzend findet, dürft ihr das natürlich auch äußern, aber bitte nicht einfach so aus Frust ins digitale Blogger-Wohnzimmer kotzen. (zum Glück habe ich ja die weltbesten Leser!)
P.S Leider gab es nach versuchter Klärung mit dem Yogalehrer keine Einsicht, im Gegenteil. Schade.
Habe ich etwas vergessen? Was meint ihr?
Fräulein Julia
26. Januar 2015 at 9:20Du hast so Recht! Eine ganze zeitlang habe ich mich bei den Bloggern beschwert, die ohne Link meinen Wochenrückblick übernommen haben (jeder kann natürlich einen Wochenrückblick machen, aber muss es exakt meine Form und mein Layout sein?!) – aber es wurde zum Kampf gegen Windmühlen. Leider herrschte auf der anderen Seite, auch wenn ich freundlich um eine Verlinkung gefragt hatte, oft nur Unverständnis und es kamen patzige Antworten. Ich versuche mich da schon länger in Gelassenheit zu üben…
Jeannette
26. Januar 2015 at 9:22Guten Morgen Madhavi,
Ich sehe das ganz genauso wie du. Du hast meine komplette mentale Unterstützung.
Richtig so, lass dir nicht dein Gedankengut und deine Arbeit klauen! (Doktortitel werden deshalb auch aberkannt ) geht einfach gar nicht.
Ich frage mich sowieso wie du das alles unter einen Hut bekommst, so inspirierend zu schreiben, immer neue tolle Gedanken und Ideen zu haben, und zu bloggen, 2 kleine Kinder zu versorgen, sie vegan zu ernähren und dann noch Yogastunden zu geben. Ich bin schon froh, wenn ich als Mutter, Job Haushalt etc. zum regelmäßigen Yogaüben komme.
Also du hast meinen vollsten Respekt.
Vielen Dank für deine Inspirationen.
Liebe Grüße
Jeannette
Alwine
26. Januar 2015 at 9:46Toller Artikel, du sprichst wahrscheinlich allen Bloggern aus der Seele! 😉 LG
Madhavi Guemoes
26. Januar 2015 at 11:21Ja, Gelassenheit ist da sicher eine gute Wahl. Nur finde ich schon, dass man etwas sagen sollte. Man kann ja wenigstens Namen nennen und sagen, wo man es her hat, oder?
Madhavi Guemoes
26. Januar 2015 at 11:25Du Süße! Vielen Dank. So gut bekomme ich das alles gar nicht unter einem Hut, weswegen ich dann ja auch meist bis nachts schreibe 🙂 Umarmung!
Madhavi Guemoes
26. Januar 2015 at 11:25Danke, Alwine! xxx Madhavi
Ariana
26. Januar 2015 at 12:12Es ist ja schon irgendwie schade, dass es dafür sogar einen Knigge braucht. Es kann sich doch jeder vorstellen, dass es niemandem gefällt, kopiert zu werden. Und wenn man das machen möchte, fragt man doch wenigstens vorher kurz an… Ich hoffe, dass der Artikel bald wieder gelöscht wird und sich der andere einsichtig zeigt.
Liebe Grüsse
Ariana
Madhavi Guemoes
26. Januar 2015 at 12:13Leider ist der Herr anderer Meinung und sagt, das Internet ist dafür da, um zu teilen…..grrrr.
Angelika
26. Januar 2015 at 14:32Du hast ja so Recht! Und weil Du nicht nur Recht hast sondern auch noch so wunderbare Artikel schreibst, wirst Du den längeren Atem haben! Und die tolleren Leserinnen! Soll der Typ doch kopieren, glücklich wird er damit nicht. Aber Du kannst sehr glücklich sein!
Bettina // Oh my Yogi
26. Januar 2015 at 19:16Liebe Madhavi,
ich habe vor kurzer Zeit genau das selbe erlebt, das gleiche Schema: Copy & Paste inklusive Bild, und ganz am Ende des Artikels ein Mini-Hinweis auf meinen Blog als Urheber. Vielleicht der selbe „Täter“?
Auch wenn die Reaktion verdammt patzig war, half bei mir eine freundliche E-Mail, in der ich darauf hingewiesen habe, und der Artikel wurde dort rausgenommen. Hat das bei dir nicht geklappt?
Ich finde es schön, dass du so öffentlich nochmal darauf hingewiesen hast, wie gemein sowas eigentlich ist.
Danke!!!
Alles Liebe
Bettina
Madhavi Guemoes
26. Januar 2015 at 20:38Bei mir half leider keine nette Mail. Er ist der Meinung, was im Netz steht, darf einfach geteilt werden, so wie Krishna Verse und Gedichte, wenn man die Quelle am Ende des Textes angibt. Und dass ich ein Riesen-Ego hätte, weil ich es wage, ihn darauf hinzuweisen, dass das doch eigentlich mein Artikel etc. ist. Er meinte: Ich sollt mich doch nicht so wichtig nehmen. Und wenn ich auf Löschung bestehe, wird er mich halt mit Konsequenzen in seinem (meinem) Artikel zitieren. Was er dann getan hat.
Zitat: „Überlege es Dir in dem Sinn
noch einmal, ob Du Deinen Artikel gelöscht haben möchtest. Es würde mir die Arbeit ersparen,
ihn journalistisch „korrekt“ aufzuarbeiten und in eine Zitatensammlung zu zerpflücken. Dabei
könnten mir noch ganz „fürchterliche“ Sätze dazu einfallen.“
Sehr mühsam, wenn Menschen nicht einsichtig sind.
wuscheline
26. Januar 2015 at 23:01Vielleicht hilft es ja, den Herrn darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Verletzung des Urheberrechts handelt?
Du kannst ihm dafür selbst eine Abmahnung schicken, wofür er dann eine Gebühr bezahlen muss. Es gibt aber auch Anwälte, die genau auf sowas spezialisiert sind und sich riesig über so einen Auftrag freuen. Da kann man recht unkompliziert Geld mit „verdienen“… Das ist vielleicht auch nicht super-yogisch. Aber es sorgt dafür, dass es derjenige nicht nochmal macht. Und es evtl. weitererzählt. Denn nein: das Internet ist kein Selbstbedienungsladen!
Ich würde erstmal einen Screenshot von der geklauten Seite machen und dann kannst du weitersehen.
Fräulein Julia
27. Januar 2015 at 8:23Ja, so viel Anstand sollte sein. Einige haben mich dann auch sofort verlinkt, viele antworteten aber nur mit: „Du hast doch kein Patent auf einen Wochenrückblick, hab dich nicht so, sei doch froh, dass man das kopiert“. Ahja, danke.
Bettina // Oh my Yogi
27. Januar 2015 at 18:09Echt? Was für eine Frechheit!!!
An deiner Stelle würde ich dem Rat von Wuscheline unten folgen, bevor dieser Kandidat weiter sein Unwesen treibt. Es muss ja nicht sofort der teure Anwalt sein. Eine kostenlose Anzeige bei der Polizei kann auch wahre Wunder wirken… Das ist eine Straftat, egal was der liebe Herr sich in seinem Kopf zusammengebastelt hat.
Über dieses Googletool
https://support.google.com/legal/troubleshooter/1114905?rd=1/troubleshooter/1114905?rd=1
kannst du Google übrigens „Bescheid geben“. Damit verhinderst du, dass Google nachher dich abstraft und im besten Fall wird der geklaute Artikel abgestraft und bei Google nicht mehr angezeigt. Als mal meine !gesamte Seite! kopiert wurde, hat das geholfen.
Viel Glück!
Bettina
Sandra
29. Januar 2015 at 22:16Liebe Madhavi,
ich schreibe meinen Blog nun schon seit 8 Jahren und habe immer wieder überlegt, mehr Werbung zu machen, um meine Leserschaft zu vergrößern, mich jedoch jedes Mal dagegen entschieden. Unter anderem deswegen, weil es leider viele Menschen gibt, die vor dem geistigen Eigentum und der Arbeit, die dahinter steht, einfach keinen Respekt haben.
Ich halte es schon immer so, dass ich Artikel oder ganze Blogs, die ich klasse finde, komplett und vorallem deutlich verlinke und einen Kommentar dazu schreibe. Meine liebsten Blogs habe ich sogar permanent am Rand verlinkt.
Man bedient sich nicht einfach am Eigentum anderer, sei es materieller oder geistiger Natur. Das macht man einfach nicht und ist auch ganz und gar nicht yogisch.
Liebe Grüße!!
Ninette
19. März 2015 at 18:57ich muss jetzt mal ketzerisch in die Runde fragen: das mit dem fremden kreativen Inhalte handhabt ihr sicherlich (hoffentlich) auch, wenn es um Musik geht (mal schnell das mp3 File brennen lassen) oder Filme (streamen)? Leider zu oft erlebt, dass die Empörung nur soweit geht, wie es das eigene Eigentum betrifft. Und nein, ich bin nicht hier, um Stress zu machen, sondern liebe die Anregungen, die ich hier von allen, nicht nur Mashavi bekomme.
Madhavi Guemoes
19. März 2015 at 19:02Da muss ich Dich leider enttäuschen. Ich habe mir noch nie etwas gebrannt oder fremd gestreamt!
Ninette
20. März 2015 at 18:28Das enttäuscht ja gar nicht, ganz im Gegenteil, das erfreut sogar! Je mehr wir mit Bewusstsein für kreatives Eigentum sind, desto besser für alle, oder? Diese Ambivalenz begegnet mir sehr oft in letzter Zeit und du sprichst einen so wichtigen Punkt an, da musste ich sofort emotional, affektiv und suggestiv kommentieren (jaja und das geht oft in die Hose) also: danke, dass du meinen latent genervten Kommentar ganz charmant trotzdem beantwortet hast .-))